Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin in vier Besatzungszonen eingeteilt. Die Westalliierten (USA, Großbritannien und Frankreich) verwalteten gemeinsam die westliche Hälfte Berlins, das sogenannte Westberlin, während die ehemalige DDR und mit ihr Ostberlin den Russen zugeteilt war. Die DDR gehörte zur Sowjetunion. Dagegen wurde die BRD 1955 Mitglied der Nato.
Bis zum 13. August 1961 konnten die Bürger sich relativ frei zwischen den Besatzungszonen hin und her bewegen. Aber dann riegelte die DDR von einem Tag auf den anderen ihre Grenze zur BRD ab und teilte dabei auch Berlin durch eine Mauer. Ein ausgeklügelter, kaum überwindlicher Grenzstreifen entstand.
Mit einem Schlag konnten die Bürger der DDR nur noch im Ausnahmefall in den Westen reisen. Für den allergrößten Teil war es unmöglich. Eine misslungene Flucht konnte tödlich enden oder im Gefängnis.
1948 und 1958 hatte es bereits zwei bedeutende Krisen in Berlin gegeben. Die Sowjetunion versuchte die Westalliierten aus ihren Teil der Stadt herauszubekommen. Mit dem Bau der Berliner Mauer verschärfte sich noch einmal die Lage. Am 27. 10. 1961 standen sich am Checkpoint Charlie amerikanische und sowjetische Panzer gefechtsbereit gegenüber. Die Vereinigten Staaten verlegten in dem Jahr sogar 200 Kampfflugzeuge vorübergehend nach Frankreich.
Der Allied Checkpoint Charly in der Friedrichstraße zwischen der Zimmer- und Kochstraße erlangte dadurch eine berüchtigte Berühmtheit. Hier fanden einige tödliche aber auch erfolgreiche Fluchtversuche von DDR-Bürgern statt. Der sowjetische Sektor grenzte beim Checkpoint Charly an den US-Amerikanischen. Im Krisenfall hätte die Berliner Polizei mit den westalliierten Soldaten zur Verteidigung Westberlins antreten müssen. Deshalb umfasste die Ausbildung der Berliner Polizisten damals auch militärische Übungen.
Dieser Zustand schien nach fast drei Jahrzehnten unabänderlich zu sein, doch am Abend des 9. 11. 1989 änderte sich alles ebenso schlagartig wie am 13. 8. 1961. Die DDR-Bürger durften den Grenzübergang beim Checkpoint Charlie passieren. Viele fuhren mit dem Auto über die Grenze. Die Westberliner standen Spalier und begrüßten in einer bewegten und feierlichen Stimmung die überglücklichen Besucher aus der DDR. Sekt wurde ausgeschenkt. Kein Polizist kümmerte sich am Checkpoint Charly darum, dass die Autofahrer aus der DDR Alkohol tranken. Die DDR-Bürger wussten in den ersten Stunden nicht, ob sie zurückfahren konnten. Aber die Grenze blieb offen.